2013 Licht und Luft für die Heide

Bericht der Münsterlandzeitung von Anna-Lena Haget 
Knatternd fräst sich der Freischneider durch das Brombeergestrüpp. Und 160 fleißige Hände rackern, um die Wacholderheide zwischen Ottenstein und Alstätte in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten.

 

Seit dem vergangenen Jahr haben sich die Birken und Brombeeren auf dem Gelände wieder vermehrt und drohen die Heide zu überwuchern. Höchste Zeit also, ihnen mal wieder zu Leibe zu rücken. Rund 80 kleine und große Freiwillige sind beim Heidetag 2012 dabei. Unter ihnen örtliche Vereine wie der Bürgerschützenverein und KAB Ottenstein, Heimatverein und Gruppen des Naturschutzbundes aus Bocholt und Rhede. „Das ist eine schöne Aktion. Sinnvoll, und man merkt, dass man was getan hat“, erklärt der Nabu-Kreisvorsitzende Rolf Souilljee. Der Nabu ist seit 2006 jedes Jahr bei der Heideaktion mit dabei.
Denn seit 2004 die erste Abplaggaktion stattgefunden hat, hat sich einiges am Erscheinungsbild der Wacholderheide geändert. „Wo heute Wacholder wächst, war vor acht Jahren noch Gras mit Brombeerbüschen“, erinnert sich Dr. Christoph Lünterbusch. Für den wichtigen Beitrag zum Überleben des Naturschutzgebietes opfern auch die Schüler der Realschule im Vestert gern ihren freien Samstag.
Obwohl das Ausrupfen der jungen Birken manchmal mühsam ist. „Das ist schon so ein bisschen Sisyphos-Arbeit“, gibt Lünterbusch zu. Etwas brachialer gehen da die Helfer vor, die mit Bagger und Radlader der Natur auf die Sprünge helfen. Sie fällen ganze Bäume, die das Gleichgewicht des Ökosystems gestört haben. Das Naturschutzgebiet dankt es ihnen auf seine Weise.
„Wir haben in diesem Jahr elf kleine Wacholder gefunden. Zum ersten Mal sogar auf Humus, vorher wuchsen diese Pflanzen nur auf abgeplaggten Flächen“, freut sich Diplom-Biologe Christof Lünterbusch.
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80 freiwillige Helfer haben am Samstag für den Erhalt der Wacholderheide Hand angelegt.
Foto: Anna-Lena Haget

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