Andreas Dawo zeigt Wege aus der Schuldenfall auf

Viele Menschen scheuen sich, eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Andreas Dawo, Leiter der Schuldner- und Insolvenzberatung des Caritasverbands Ahaus-Vreden, kennt die Probleme aus der Praxis. Denn oft gilt gerade auf dem Land noch der Satz: „Über Schulden spricht man nicht.“                     Von Anna-Lena Haget

Die Ottensteiner KAB hatte Dawo jetzt ins Pfarrheim eingeladen. Dort gab der Schuldnerberater einen Einblick in seine Tätigkeit und zahlreiche Tipps. Unseriöse Banken und Arbeitslosigkeit hätten oft Anteil am Dilemma. Auch nach Krankheit oder einer Scheidung stünden Menschen oft am Rande des Existenzminimums.

Von Verschuldung seien gerade Alleinerziehende, Familien mit Kindern und junge Erwachsene betroffen. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise fielen immer mehr Selbstständige in ein Schuldenloch, so Andreas Dawo. Gemeinsam mit seinen drei Kollegen hilft er den Verschuldeten aus ihrer Misere. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich allerdings nicht als ein zweiter Peter Zwegat.
400 bis 500 Klienten jährlich
„Das hat mit der Realität der Schuldnerberatung absolut gar nichts zu tun“, sagt er. Das Gute an dem Fernsehformat sei jedoch, dass sich jetzt mehr Menschen trauten, Hilfe anzunehmen. 400 bis 500 Klienten betreut die Schuldnerberatung der Caritas jährlich. Hinzu kommen noch viele Kurzberatungen, entweder persönlich oder anonym online.

Ziele sind neben der Entschuldungshilfe die Existenzsicherung und Stabilisierung des Haushalts der Klienten. Dawo und seine Kollegen klären aber auch die sozialrechtlichen Ansprüche der Schuldner. Der Dienst ist kostenlos, nur eine winzige Gebühr für die Postwege wird erhoben.

Fragen zur Verbraucherinsolvenz

„Wir helfen jedem. Das ist unser Auftrag“, erklärt der Schuldnerberater. Im Anschluss an den Vortrag entspann sich eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum. Die Zuhörer hatten zahlreiche Fragen, beispielsweise zum Verfahren der Verbraucherinsolvenz. Für diesen letzten Ausweg bietet die Caritas-Schuldnerberatung ebenfalls Unterstützung.
Feste Beratungsstelle ist in Ahaus das Haus der Beratung, Wüllener Straße 80. 

Die KAB bedankte sich für die Ausführungen von Andreas Dawo mit einer kleinen Aufmerksamkeit. (Foto: Anna-Lena Haget)