Die Bewahrung der Schöpfung
![]() |
Sommer 2004: Hier besteht
Handlungsbedarf, denn Brombeeren wuchern die Heide zu |
Wo sind heute die "unabsehbaren Heideflächen" geblieben, die noch vor 100
Jahren Ottenstein umgaben? Mit der Intensivierung der Landwirtschaft (Einführung
des Kunstdüngers, Mechanisierung, Flurbereinigung) sind innerhalb von gut 100
Jahren fast sämtliche Heideflächen bei uns verschwunden, obwohl sie damals mehr
als zwei Drittel der Landschaft einnahmen. Die meisten Flächen wurden zu Acker
oder Grünland kultiviert oder auch mit Kiefern aufgeforstet. Nur ganz kleine
Reste der Heidelandschaft sind geblieben, wie z.B. im Naturschutzgebiet
"Hörsteloer Wacholderheide" zwischen Alstätte und Ottenstein. |
![]() |
September 2004: Bernd Schwering und
Alfred Epping schneiden die Brombeeren zurück. |
![]() Abplaggen mit Bagger und anderen schwerem Gerät ![]() ![]() Die freiwilligen Helfer werden im KAB-Zelt mit Essen und Getränke versorgt | Um die Heide nun wieder zu verjüngen, haben sich 2004 auf Initiative der KAB St. Josef und des Heimatvereines Ottenstein verschiedene Ottensteiner Vereine zusammen getan und wollen gemeinsam mit jährlich mindestens einer "Samstagsaktion" mit Treckern, Baggern, Freischneidern, Kettensägen und Hacken einen Teil der Heide abplaggen und den Gehölzaufwuchs entfernen. Bisher gab es drei Termine. Am 24.09.04 und 25.09.05 wurden mit ein bzw. zwei Baggern ca. 3500 m abgeplaggt und auf mehreren Hektaren Brombeeren und Gehölze entfernt. Nach der ersten Aktion sahen die Fläche sehen wie verwüstet aus. Aber sofort im ersten Jahr wurden die offenen Sandbereiche von Spezialisten, wie Sandlaufkäfern, Grabwespen, Bauernsenf und Silbergras besiedelt und im Herbst war der gesamte Boden mit Millionen kleinster Besenheidepflänzchen bedeckt, die schon im zweiten Jahr (also im Jubiläumsjahr der KAB) kräftig blühen. Sogar ein kleiner Wacholder ist aufgekeimt, was seit Jahrzehnten in den Naturschutzgebieten des Kreises Borken nicht mehr zu beobachten war. Der massive Schneefall im November 2005 führte dazu, dass von den alten Wacholderbuschen viele völlig auseinander brachen. Spontan wurde dazu eine Aktion am 18.01.06 anberaumt, bei der bei -10ºC Kälte über 70 freiwillige Helfer sich beteiligten, die Schneesturm-schäden in der Heide zu beseitigen. |
Faszinierend war die Teilnahme an allen Aktionen: Unter der Koordination des
stellvertretenden Vorsitzenden der KAB St. Josef Ottenstein Dr. Christoph
Lünterbusch und in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises
Borken engagierten sich tatkräftige Helfer aus der KAB, dem Heimatverein, der
KLJB Ottenstein-Hörsteloe, des Schützenvereines Ottenstein und des NaBu
(Naturschutzbund). Unterstützt wurden die Helfer von zusätzlichen Freiwilligen
und vielen Schülern der Realschule im Vestert aus Ahaus. Es steigerte sich die
Teilnehmerzahl von September 2004 mit ca. 35, September 2005 mit ca. 55 auf über
70 im Januar 2006. Ein großes positives Echo fanden die Aktionen auch über unser
Dorf hinaus durch die vielfältigen Presseberichte und Übertragungen im Rundfunk.
|
![]() |
Der Erfolg: Die Besenheide keimt auf den
abgeplaggten Flächen |
Ermutigt durch die sichtbaren Erfolge im Naturschutz, in der vereinsübergreifenden Förderung der Dorfgemeinschaft und Ermutigung der Jugend zum sozialen Engagement wird auch in den kommenden Jahren die KAB sich im Naturschutzgebiet "Hörsteloer Wacholderheide" engagieren, denn es gibt noch viele Bereiche, in denen dringender Aktionsbedarf besteht. Nur ehrenamtlicher Einsatz kann unser größtes, Kulturlandschaft- Museum" mit seiner besonderen Pflanzen- und Tierwelt erhalten, denn dem Kreis fehlen dazu die personellen und finanziellen Mittel. |