Unsere Reise ins Schottenland

Unsere Reise ins Schottenland
24.6. - 2.7.2014

80 nette Leute trafen sich in Ottenstein,
um Schottland zu bereisen.
Die KAB lud dazu ein -
ein lohnendes Ziel! Das sollte sich beweisen!
Die Reiseleiter Inge und Ludwig, Inge und Jupp,
sorgten dafür, dass alles fluppt.

Im Nu waren wir in Amsterdam,
wo uns eine Fähre der Seaways aufnahm.
Sie hieß die Princess von Kopenhagen,
ihre Küche verwöhnte unseren Magen,
doch das Dröhnen ihrer Motoren
klang Manchem auch nachts laut in den Ohren.

Und am nächsten Morgen dann
legten wir bei heiterem Wetter in Newcastle an.
Während sich nun die Busfahrer im Linksverkehr bewiesen
konnten wir entspannt die schöne Umgebung genießen.

Soweit das Auge reichte - welliges Land mit kleinen Wäldern,
Gerste, Hafer und Gemüse auf großen Feldern,
Rinder und Schafe weideten an den grünen Hängen.
Heckenrosen und Holunder blühten in unübersehbaren Mengen.
Kleine Dörfer und Höfe, Häuser aus vulkanem Gestein
grüßten am Straßenrand und luden freundlich ein.

Von nun an fuhren auch Brian und Stefanie, die Reisebegleiter,
durch die schöne Landschaft mit uns weiter,
brachten ihre Infos humorig zu Gehör,
ihnen zuzuhören fiel nicht schwer.
Sie plauderten über Geschichtliches und Kriege,
über Angelsachsen, Kelten, Normannen, über Niederlagen und Siege.

Wir besuchten die Palast-Ruine von Linlithgow, wo die Stuarts residierten,
und von dort aus manche Kriege führten.
Dann erreichten wir Edinburgh, die Hauptstadt vom Schottenland,
auch als Athen des Nordens bekannt.

Beim ersten Schnupperbesuch auf der Royal-Mile,
erhielten wir einen Eindruck vom mittelalterlichen Teil.
Das landestypische Haggis, das es abends gab,
rundete den ersten Schottlandtag ab.
Nach ungestörter Nachtruhe und typisch britischen Frühstücksgelüsten,
mischten wir uns wieder unter die vielen Edinburgh-Touristen.

Vor der königlichen Residenz parodierten die schottische Garde und die Pfeifer,
sie übten für den Besuch der Königin - mit militärischem Eifer.
Man ließ uns in den Holyrood-Palast nicht hinein,
denn das Personal putzte schon Lisbeths Gemächer sauber und rein.

Gleich gegenüber konnte man das neue Parlamentsgebäude sehen,
aber selbst die Toilette war nur mit Leibesvisitation zu begehen.
Wir besichtigten auch den georgianischen Teil der Stadt,
der prachtvolle Alleen und elegante Plätze hat.

Ein Besuch von Edinburghs Castle war ein Muss,
hier hatte man eine herrliche Sicht auf die Stadt und den Fluss.
Gut bewacht waren dort die schottischen Kronjuwelen und der Königsstein,
wir sahen auch in die historischen Kammern von Queen Mary rein.

Über die Brücke des Firth of Forth gings am nächsten Morgen weiter,
durch die idyllische Region Fife, und die Sonne schien heiter.
Wir gelangten nach St. Andrews, diesem schmucken Ort,
weltberühmt als Heimat des Golfs, dem prestigeträchtigen Sport,
mit dem „Old Course“, dem Golfgelände des royalen Standes,
und seiner renommierten Universität, der ältesten des Landes.

St. Andrews war auch wichtigster Bischofssitz seit dem 10. Jahrhundert,
die prachtvolle Kathedrale wurde als Größte im Lande bewundert.
Von den Ruinen der Burg mit seinem grausigen „Flaschenverlies“
blickten wir auf die weite Nordsee, wo uns der Wind um die Ohren blies.

Danach schauten wir auch vorbei
an Arbrodes alter Benediktiner-Abtei.
Und zwischen den Hängen mit Wiesen und blühenden Heiden,
sahen wir die bekannten Angus-Rinder weiden.

Aberdeen galt unser nächster Aufenthalt,
berühmt für die Seefahrt und bald tausend Jahre alt,
der riesige Hafen liegt mitten in der Stadt,
die durch ihre Granitbauten eine unverwechselbare Ansicht hat.
Jahrhunderte war sie Zentrum des Handels mit aller Welt,
heute verdient man hier mit dem Nordsee-Öl das Geld.

Auf verschiedene Trails begaben wir uns am folgenden Tag.
Auf dem ersten, dem Schlösser-Trail, das viel besuchte Crathes-Castle lag,
mit malerischen Zinnen und schönen Deckenmalereien versehen,
auch konnte man im zweihundert Hektar großen Park spazieren gehen.
Aber der Sage nach ist es dort nicht geheuer,
denn die Green Lady mit ihrem Kind spukt in dem Gemäuer.

Der zweite, der Malt Whisky Trail, führte an den Brennereien vorbei,
an den nördlichen Hängen der Grampians, am schönen Fluss Spey,
Schornsteine mit Pagodendächern, aus denen Rauchwolken stiegen,
unter denen Malzdarren zum Trocknen der gekeimten Gerste liegen.

Von diesem torf-rauchigen schottischen Nationalgetränk
wurde uns ein Pinnchen eingeschenkt,
in der historischen Destille von Dallas Dhu,
das haute uns nicht wirklich aus dem Schuh.

Auch von Elgins Kathedrale, der prächtigsten des 13. Jahrhunderts,
blieben nur noch Ruinen - wen wunderts.
Barock-gemütlich war’s im Mac-Donalds-Resort in Avimore,
dort trugen wir unsere Koffer empor.
Frisch und kalt geduscht fuhren wir am nächsten Morgen
weiter zu Loch Ness, doch Nessi hielt sich verborgen.

Danach schauten wir uns die Ruinen von Urquhart-Castle an,
hörten von den Pikten, den Grants und dem Mac-Donald-Clan,
es ging um Herrschaft, Heimat und den Glauben,
um Landbesitz und die Burg auszurauben.
Schließlich hatten sie selbst ihre Mauern gesprengt
und den Jacobiten nichts geschenkt.

Grandios auch die Nord-West-Highlands, hier in Schottlands Westen,
gepriesen als schönster Teil des Landes, dem allerbesten.
Wir stoppten noch bei einem der bekanntesten Castle, Eilean Donan genannt,
und vielen vom Film „Highländer“ bekannt.

Die Isle of Skye -ein Höhepunkt der Schottlandreise-,
erreichten wir über die neue Brücke auf bequeme Weise.
Die phantastische Sicht auf Inselwelten, Küsten und blaues Meer,
und auf zerklüftete Fjorde genossen wir sehr.
Und Portree, der Fischerort, idyllisch und klein,
lud uns mit seinen bunten Häusern zum Spaziergang ein.

Tags darauf brachte uns eine Fähre zum Festland zurück,
von Armadale nach Mallaig, es war nur ein kurzes Stück.
Im lebhaften Hafen lagen Fisch- und Krabbenkotter,
Mallaigs Bahnhof diente als Filmkulisse bei Harry Potter,
wo der historische Dampfzug nach Fort William verkehrt
und sich im Film als „Hogwarts Express“ bewährt.

„Die Straße zu den Inseln“ befuhren wir nun in umgekehrter Richtung,
die mit dem schönsten Panorama des Landes - sagt die schottische Dichtung-,
traumhafte Ausblicke auf Strände und kleine Buchten,
Rhododendronwälder, die ihresgleichen suchten.

An Loch Shiel besahen wir die Gedenksäule von Glenn Finnan,
sie wurde erbaut, sich auf Bonnie Prince Charlie zu besinnen,
der 1745 hier mit dem Schiff das Land anlief
und seine Clans zu den Fahnen rief.

Im lebhaften Fort William pausierten wir gern,
einem Ausgangspunkt für Wanderer von nah und fern.
Der Gipfel des Ben Nevis, zum Teil noch verschneit,
begleitete uns nun längere Zeit.
Er ist der höchste Berg im britischen Reich.
Das berühmte Tal Glenn Coe folgte sogleich,
wo das Massaker- eines der schlimmsten im Land—
1692 durch König Williams Soldaten stattfand.

Letzter Aufenthalt war Glasgow - Schottlands Tor zur Welt
interessiert jeden, der von Kunst oder Geschichte was hält.
Über zwanzig Museen gibt’s in der Stadt,
die auch die älteste, noch erhaltene Kathedrale hat.

Wir besuchten Gretna Green, an der schottisch-englischen Grenze gelegen,
einst Heirats-Eldorado ohne elterlichen Segen.
Und weiter in der Ferne - Richtung Engeland,
erahnten wir die alte Grenzmauer, Hadrians Wall genannt.

Ab New Castle fuhren wir mit der Seaways zurück,
und auch jetzt hatten wir mit dem Wetter viel Glück.
Bei ruhiger See und Sonnenschein,
liefen wir wieder in Ijmuiden ein.

Nach der Reise wissen wir heute:
Die Schotten sind gastfreundliche Leute.
Röcke heißen Kilt und die Seen heißen Loch,
und Nessi, das Ungeheuer, gibt es doch! (nicht)


Allen Mitgereisten zur freundlichen Erinnerung
und herzliche Grüße obendrein
von Uschi Barth-Woesmann aus Ottenstein